Wir zahlen heute via Apple Pay, Kreditkarte, Paypal oder mit Bargeld – doch bis dahin war es ein langer Weg. Und wir sind immer noch nicht fertig mit der Suche nach neuen Geldarten. 2008 erschien das Whitepaper, welches die Idee vom Bitcoin skizzierte [1]. Facebook stellte erst im Juni 2020 die digitale Währung “Libra” vor, die Ende des Jahres an den Start gehen soll [2]. Doch woher wissen wir wie viel unser (digitales) Geld wert ist? Und wer hat festgelegt, dass bedrucktes Papier einen Gegenwert besitzt? Um das zu verstehen, müssen wir uns die Geschichte des Geldes genauer anschauen – von Muscheln bis zur Kryptowährung.
Lange Zeit bevor es eine Währung gab, tauschten die Menschen Waren. So tauschten Fischer*innen ihren Tagesfang gegen beispielsweise Kleidung. Die Schneider*innen tauschten Kleidung gegen Lebensmittel oder andere Dinge, die benötigt wurden. Das Prinzip vom Tausch funktioniert jedoch nur, wenn beide Tauschpartner die Ware des jeweils anderen benötigten. Was machen Fischer*innen jedoch, wenn niemand den Tagesfang braucht? Wie kommen sie dann an Kleidung oder andere Lebensmittel?
Aus dieser Problematik entwickelt sich “Naturalgeld”. Wie genau dieses “Naturalgeld” aussah, unterschied sich von Region zu Region. Denn eine Globalisierung war damals noch lange nicht in Sicht. Stattdessen handelte man mit den Nachbar*innen oder den Bewohner*innen des nächsten Dorfes. Als Naturalgeld gab es beispielsweise Salz, Schmuck, Nutztiere, Pottwalzähne, Metallstücke oder Schneckengehäuse [3] . So konnten, um bei unserem Beispiel zu bleiben, die Fischer*innen den Tagesfang gegen Pottwalzähne verkaufen. Mit diesen Zähnen konnten sie dann Kleidung kaufen, auch wenn die Schneider*innen an dem Tag keinen Fisch haben wollten. Denn für die Zähne konnten diese sich wiederum andere Waren kaufen.
Die Kaurischnecken oder -muscheln zählen zu den erfolgreichsten Zahlungsmitteln der Weltgeschichte und sie kamen aus weiten Teilen Afrikas und Asiens – bis nach Europa haben sie es leider nie geschafft. Es gibt Funde in China, die darauf hinweisen, dass die Kaurischnecken bereits 2. Jahrtausende vor Christus als Zahlungsmittel genutzt wurden [4] .
Warum diese Muschel so erfolgreich als Zahlungsmittel genutzt wurde, liegt vor allem an der Praktikabilität: Sie ist klein und leicht und kann so gut transportiert werden, ihr Aussehen schützt sie vor Fälschungen und sie ist im Gegensatz zu Lebensmitteln nicht verderblich oder anfällig für Schädlinge. Den Wert für die Kaurimuscheln legte das Prinzip von Angebot und Nachfrage fest. In entlegenen Regionen konnte man für eine handvoll Kaurimuscheln beispielsweise eine Kuh kaufen, in Ballungszentren waren sie jedoch deutlich weniger wert [5] . Aber überall wo mit Muscheln gehandelt wurde, zählte “Wer viele Muscheln besitzt, ist reich”.
In manchen Regionen Europas zahlten die Menschen schließlich mit Gold- und Silberstücken. In Lydien, im Westen der heutigen Türkei, fingen die Menschen an, das Gold und Silber flach zu schlagen und mit dem Stempel ihres Königs zu versehen. Das sollte die Versicherung dafür sein, dass das Edelmetall auch keine Fälschung war. Außerdem waren diese Goldscheiben genormt und alle gleich schwer. So war ihr Wert leichter festzulegen.
Diese Goldscheiben mit dem Bild des Königs waren die ersten Münzen der Welt [6] . Diese Währung setzte sich langsam durch und nach und nach zahlten alle Staaten im Mittelmeerraum mit Münzen. Der Handel wurde so vereinfacht. Doch auch hier gab es ein Problem: Händler mussten teilweise sehr schwere Säcke voll Gold transportieren. Deshalb begannen die Menschen bereits im 11. Jahrhundert in China ihr Gold an die Regierung zu geben und im Gegenzug dafür bekamen sie eine Quittung, mit der sie handeln konnten – die ersten Banknoten [7] ! Papiergeld war deutlich leichter im Transport als Goldmünzen und so dauerte es nur wenige Jahrhunderte, bis sich das Papiergeld im 19. Jahrhundert endgültig in Europa ausbreitete [8].
Bei Banknoten ist das Problem, dass sie im Gegensatz zu Gold keinen natürlichen Gegenwert hatten. Denn es war ja nur bedrucktes Papier. Genau diese Problematik machten sich viele Staaten im Laufe der Geschichte zu eignen – so auch Deutschland nach dem Ersten Weltkrieg. Deutschland musste damals hohe Entschädigungszahlungen an die Siegerstaaten zahlen. Die Lösung? Die Reichsbank druckte einfach immer mehr Banknoten. Doch je mehr Banknoten sie druckten, desto höher wurden auch die Preise für ganz alltägliche Nutzgegenstände. Ein Ei kostete 1923 beispielsweise 329 Milliarden Mark [9]!
Um eine so schwerwiegende Inflation zu vermeiden, wacht heute die Europäische Zentralbank über die Ausgaben von Bargeld. Die EU-Staaten dürfen also nicht mehr einfach nach Lust und Laune Banknoten drucken.
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Doch auch diese Währung scheint noch nicht das Ende der Währungen zu sein. Denn ein dickes Portemonnaie mit vielen Münzen und Scheinen trägt heute kaum noch jemand mit sich rum. Das Risiko, dieses zu verlieren oder beraubt zu werden, ist zu hoch und außerdem ist eine dicke Geldbörse auch sehr unpraktisch.
Bargeld könnte zukünftig komplett durch Kryptowährung ersetzt werden und so aus unserem Alltag verschwinden. Was genau es damit auf sich hat und wie eine Zukunft ohne Bargeld aussieht, thematisieren wir in unserem nächsten Blogartikel.
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